Online Shopping: Zu gut, um wahr zu sein?
Sicheres Surfen
Kaufen wir im Internet ein, wissen wir nie genau mit wem wir es zu tun haben. Falsche Shops locken uns mit unglaublichen Schnäppchenangeboten auf ihre Webseite. Erfahren Sie hier, wie Sie sich beim Online-Shopping vor Betrug schützen können.
Schnäppchen, die keine sind
Im Internet gibt es zahlreiche Tiefstpreisangebote. Selten halten sie, was sie versprechen: Bestellt, bezahlt, aber meist ist das Warten auf die Lieferung vergebens.
Mit Tricks und Ausreden versuchen manche dieser falschen Shops, Sie davon abzubringen, die Überweisung zu stornieren oder Verdacht zu schöpfen. Es gibt angeblich Lieferengpässen oder -schwierigkeiten, das Paket ist an der Grenze hängengeblieben oder es fehlen Unterlagen.
So erkennen Sie falsche Shops
Falsche Shops sind auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Teilweise sind sie gute Kopien existierender Shops. Fast immer wirken sie seriös und lassen daher selten Zweifel an ihrer Echtheit aufkommen.
Diese Liste soll Ihnen helfen, sie zu erkennen.
1 Auffällige Internetadresse
Werfen Sie einen genauen Blick auf die Internetadresse. Ist es wirklich https://shop.ch oder doch http://sh0p.ch? Viele Shops versuchen, bekannte und seriöse Anbieter zu imitieren. Sie ändern die Internetadresse seriöser Shops ganz unauffällig - mit Zusätzen oder verdrehten Buchstaben.
Das Schloss-Symbol mit dem "https"-Browser ist kein Sicherheitsmerkmal mehr für seriöse Shops. Fehlt das Schloss hingegen, können Sie sicher sein, dass es sich um keinen seriösen Anbieter handelt.
2 Dubiose Logos oder Namen
Schauen Sie genau hin: Der Shop auf diesem echten Beispiel wirkt seriös, das Logo hingegen passt nicht dazu.
Vergleichen Sie zudem die Internet-Adresse mit dem Logo und dem Namen des Online-Shops und prüfen Sie, ob diese zusammenpassen und auch mit den Angaben im Impressum und den AGB übereinstimmen.
3 Zu günstige Preise
Das neue iPhone mit 40% Rabatt? Das ist tatsächlich zu schön, um wahr zu sein.
Generell ist bei sehr tiefen Preisen und grosszügigen Rabatten auf einen Grossteil des Produktsortiments Vorsicht geboten. Der Vergleich mit den Preisen anderer Anbieter hilft Ihnen bei der Einschätzung.
4 Rechtschreib- und Grammatikfehler
In diesem echten Beispiel befinden sich mehrere Übersetzungsfehler. Sie können ein Indiz für einen falschen Shop sein.
5 Gütesiegel anklicken
Gütesiegel bieten Orientierung beim Einkaufen im Internet. Organisationen wie Trusted Shops, der Schweizer Handelsverband oder E-Commerce Europe zertifizieren seriöse Online-Shops.
Wollen Sie ganz sicher gehen, klicken Sie auf das Gütesiegel. Ein echtes Siegel ist mit dem Zertifikat des Siegelbetreibers verlinkt. Ohne diesen Link dürfte es sich um eine Fälschung handeln.
7 Fehlende oder mangelhafte AGBs
AGBs (das steht für Allgemeine Geschäftsbedingungen) sind Pflicht für Webseiten, die Waren, Werke oder Leistungen anbieten. Fehlen die AGBs oder sind sie in schlechtem Deutsch verfasst, sollten Sie lieber nichts bestellen.
8 Fehlendes oder mangelhaftes Impressum
Wer auf einer Webseite Waren, Werke oder Leistungen zum Verkauf anbietet, ist gesetzlich dazu verpflichtet mindestens Namen, Adresse, Telefonnummer und – soweit vorhanden – einen Verweis auf die Unternehmens-Identifikations-Nummer (UID) anzugeben.
Fehlen diese Angaben oder scheinen sie unglaubwürdig, ist das ein starker Hinweis auf betrügerische Machenschaften.
9 Nur Vorauszahlung
Das neue iPhone für den unglaublich günstigen Preis ist fast gekauft – doch beim letzten Bestellschritt können Sie plötzlich nur noch per Vorauszahlung oder Sofortüberweisung zahlen. Auf diese Weise gehen die Betreiber*innen falscher Shops sicher, dass Sie den Geldtransfer nicht mehr stoppen können, sollten Sie den Betrug bemerken.
Bestehen Sie auf anderen Zahlungsoptionen, wie Kreditkarte oder Rechnung, sollten Sie Zweifel haben.
Sie haben Geld an einen Fake-Shop überwiesen?
Kontaktieren Sie umgehend Ihre Bank und stoppen Sie die Zahlung. Wie lang eine Zahlung gestoppt werden kann, ist je nach Tageszeit und Wochentag sowie der Praxis Ihrer Bank unterschiedlich. Bei Zahlungsarten wie dem Lastschriftverfahren kann die Zahlung noch bis zu acht Wochen nach Einzug rückgängig gemacht werden.
Sammeln und sichern Sie alle Belege der betreffenden Online-Bestellung. Dazu gehören Kaufvertrag, Bestellbestätigung, E-Mails und ein Screenshot des Angebots.
Rechtlich handelt es sich bei einer solchen Vorgehensweise um Betrug. Betroffene können mit den ausgedruckten Unterlagen Strafanzeige bei der Polizei stellen.
Melden Sie falsche Online-Shops der Polizei
Sie vermuten, einen falschen Online-Shop aufgespürt zu haben?
Helfen Sie mit im gemeinsamen Kampf gegen die Cyberkriminalität und melden Sie die betrügerische Webseite bei Ihrer Polizeistelle oder online über das Meldeformular des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit NCSC.