Romance Scam / Catfishing: Grosse Liebe oder grosse Lüge?

Risiken im Internet

Er ist perfekt, er ist Ihre grosse Liebe! Doch Sie haben ihn noch nie persönlich getroffen? Lassen Sie sich nicht täuschen! Wie Sie Liebesbetrug im Internet erkennen und sich vor digitalem Heiratsschwindel schützen können.

iBarry starrt ein gebrochenes Herz an.

Einfach zum Verlieben

Wer sich heutzutage verlieben will, sucht oft in den sozialen Netzwerken nach geeigneten Partnern.

Betrüger und Betrügerinnen nutzen dies gezielt aus, um sich zu bereichern. Mit gefälschten Profilen kontaktieren sie Bindungswillige auf Facebook oder anderen Social Media Plattformen.

Häufig erscheint ein kanadischer Top-Manager oder amerikanischer Soldat im Auslandseinsatz als Lockvogel.

Bereits nach kurzer Zeit wird von Liebe gesprochen und der oder die Auserwählte wird gekonnt mit Liebesschwüren verzaubert.

Die Masche der Liebesbetrüger

1. Vertrauen aufbauen – Verhalten manipulieren:

Über Wochen und Monate hinweg wird die angebliche Liebesbeziehung über Skype, WhatsApp etc. aufgebaut und das Verhalten der Auserwählten gezielt manipuliert. Mit psychologischem Geschick bringen die Betrüger diese dazu, ihnen ihr Vertrauen zu schenken. Erst dann wird ein erstes Treffen ausserhalb des Internets aufgesetzt.

2. (K)ein Treffen – immer kommt etwas dazwischen:

Kurz vor (je)dem abgemachten Termin geben die Betrüger vor, einen Unfall erlitten zu haben, erkrankt oder am Flughafen überfallen worden zu sein. Der oder die Auserwählte wird z.B. gebeten die Behandlungs-, Reise- oder sonstigen Kosten zu übernehmen und den benötigten Betrag per Geldtransfer oder auf ein Konto ins Ausland zu überweisen. Achtung: Wer einmal Geld überwiesen hat, wird mit den verschiedensten Tricks noch lange weiter bedrängt.

3. Drohen und tricksen:

Für den Fall, dass der oder die Auserwählten nicht zahlen möchten, haben die Betrüger weitere Szenarien entwickelt. Sie drohen z.B. mit Liebesentzug oder geben sich als «Behörde» oder «Anwalt» aus dem Ausland aus und behaupten, den Betrüger oder die Betrügerin samt seiner Beute geschnappt zu haben, die nun gegen eine «Verwaltungsgebühr» zurückgezahlt werden könne.

Handelt es sich um einen Liebesbetrüger oder eine –betrügerin?

Noch nie gesehen?

Nehmen Sie auf Facebook oder anderen Social Media Plattformen keine Freundschaftsanfragen von Personen an, die Sie nicht aus dem realen Leben kennen.

Pilot, ledig, auf Reisen?

Fragen Sie sich, wie realistisch es ist, dass ein gut situierter, attraktiver Mensch aus einem fernen Land ohne irgendeinen Bezug zu Ihrem Leben plötzlich eine Fernbeziehung mit Ihnen beginnen möchte.

Plötzlich Liebe?

Werden Sie misstrauisch, wenn das Gegenüber noch vor einem ersten Treffen von der grossen Liebe spricht.

Verträge / Rechnungen / IDs als Beweis

In der Regel passiert Ihrer*m Liebsten oder einer anverwandten Person etwas Schlimmes. Bewiesen wird die Situation mit unaufgefordert zugeschickten Verträgen, Rechungen, ID-Kopien und anderer "offizieller" Beweismittel. Lassen Sie sich von solchen Dokumenten nicht täuschen - Fälschungen sind heute sehr leicht erstellt und Kopien von IDs im Darknet erhältlich.

Sie sind auf einen Liebesbetrug hereingefallen?

Keine Panik – Das kann jeder/m passieren. Zu diesen Schritten raten wir Ihnen:

Kein Geld - Ab sofort schicken Sie kein Geld oder andere Güter mehr.

Kontakt blockieren - Brechen Sie den Kontakt sofort und vollständig ab und blockieren Sie den Betrüger oder die Betrügerin auf allen Kanälen.

Verwandte / Behörden ignorieren - Reagieren Sie nicht, wenn Sie von vermeintlichen Unterstützern (z.B. Interpol, einer ausländischen Polizeibehörde, Opferanwälten etc.) kontaktiert werden.

Anzeige erstatten - Nehmen Sie alle Informationen zum Betrug (Kontodaten, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Profilnamen) auf den nächsten Polizeiposten mit und erstatten Sie Anzeige.

Hilfe holen - Sprechen Sie mit einer Vertrauensperson über den Vorfall und suchen Sie sich psychologische Hilfe, um den Vorfall zu verarbeiten.

Schuldenberatung - Bei finanziellen Problemen wenden Sie sich an eine Schuldenberatungsstelle in Ihrem Kanton.

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